Intern
Slavistik

Vorlesung PD Dr. Daniel Schümann: Dostoevskij als literarischer Grenzgänger

12.10.2015

Diese zusätzliche Veranstaltung zum Aufbaumodul Literaturwissenschaft 1 finden Sie unter der Veranstaltungsnummer 0403055 (WS 2015/2016); Termin: Dienstag, 18-20; Raum: ÜR 23 (Phil.-geb.).

Fedor Michajlovič Dostoevskij (1821-1881) gilt als „Dichter der Extreme“ (Manès Sperber). Er hat als Autor einen Grad internationaler Bekanntheit erlangt wie kaum ein anderer russischer Schriftsteller. Arme Leute, Häftlinge, Mörder, Extremisten und andere Figuren von jenseits der Grenzen menschlicher Normvorstellungen bevölkern seine Texte. Vielleicht auch deshalb waren und sind die Publikumsreaktionen auf seine Werke gespalten wie bei fast keinem anderen Autor von Weltrang. Was den Einen Ausdruck höchster psychologischer Meisterschaft ist, sahen andere Leser als Produkte einer überhitzten Phantasie, ja selbst als Sublimation eigener Mordkomplexe an (Sigmund Freud). In jedem Fall ist der Topos der Grenze und ihrer Überschreitung ein Leitmotiv in Dostoevskijs Prosa. Die Vorlesung nähert sich aus europäischer Perspektive diesem Thema und stellt die wichtigsten Werke des Autors sowie maßgebliche Deutungen dazu vor. Zur Sprache kommen Grenzlinien und –konflikte wie gut-böse, wahr-falsch, ich-du(-wir), gesund-krank(-leidend; Heinrich Böll), hören-sehen(-glauben), Russland-Europa usw.

Die Vorlesung endet mit einer Klausur (Aufbaumodul Literaturwissenschaft 1: 04-SL-LWA-1 bzw. 04-RusGy-AM-LW-1).

Auch Gasthörer sind herzlich eingeladen!

Literaturtipps zur Vor- und Nachbereitung:

  • Lantz, Kenneth A.: The Dostoevsky Encyclopedia. Westport, Conn. u. a. 2004.
  • Leatherbarrow, William J.: The Cambridge Companion to Dostoevskii. Cambridge u. a. 2002.
  • Nasedkin, Nikolaj N.: Dostoevskij. Ėnciklopedija.Moskva 2003.

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